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Wespen – Vespidae

Kennzeichen und Allgemeines

Schädlinge-Lexikon: WespenEs gibt mehr als 2.000 Arten von Wespen weltweit, die sich durch ihre schwarzgelbe Färbung mit gelben Beinen und gut sichtbarer Taille erkennen lassen. Allerdings zählen davon nur 11 Arten zu den sozialen Faltenwespen (Vespidae), die Staaten bilden.

Die Männchen der Wespen sind an besonders langen Antennen zu identifizieren. Sie haben keinen Stachel. Der Legebohrer der weiblichen Wespen ist hingegen zu einem Giftstachel umgewandelt. Dieser Stachel ist glatt und nicht wie bei der Biene mit Widerhaken besetzt, so dass eine Wespe mehrfach stechen kann. Normalerweise wird der Stachel zur Jagd eingesetzt. Die Wespen lähmen damit ihre Beute zu der Raupen, Fliegen und ähnliches gehören.

Die Wespen zählen zur Gruppe der Hautflügler (Hymenoptera). Sie besitzen zwei Paar durchsichtige Flügel mit sichtbarer Aderung. In der Regel sind die hinteren Flügel deutlich kleiner als die Vorderflügel.

Arten von Wespen:

  • Deutsche Wespe – Paravespula germanica
  • Gemeine Wespe oder Gewöhnliche Wespe – Paravespula vulgaris
  • Sächsische Wespe – Dolichovespula saxonica
  • Rote Wespe – Paravespula rufa
  • Waldwespe – Dolichovespula sylvestris
  • Norwegische Wespe – Dolichovespula norvegica
  • Feldwespe – Polistes gallicus
  • Hornisse – Vespa crabro

Verwechslungsgefahr besteht mit Schwebfliegen (Syrphus), die harmlos sind.

Fortpflanzung

Die Wespen gehören zu den Insekten, die Staaten bilden. Die befruchtete Königin überwintert und beginnt im Frühjahr mit dem Bau des Nestes. Anschließend bauen Arbeiterinnen das Nest weiter und kümmern sich um die Aufzucht der Larven. Die Arbeiterinnen versorgen die Larven im Nest mit eiweißreicher Nahrung (zerkaute Insekten, Spinnen…). Die Larven wiederum sondern ihrerseits ein klebriges, süßes Sekret ab, von dem sich die Arbeiterinnen ernähren. Wenn die Larven ihre komplette Größe erreicht haben, spinnen sie sich in einen Puppenkokon ein, woraus sie nach der Verwandlung als fertiges flugfähiges Insekt schlüpfen.

Die im Spätsommer vorkommenden männlichen Wespen, entwickeln sich aus unbesamten Eiern.

Die Anzahl der Nachkommen reduziert sich zum Herbst hin, weshalb die Arbeiterinnen ihren Energiebedarf zu dieser Zeit weniger durch die Ausscheidungen der Larven decken, sondern vermehrt durch süße Früchte und Zucker. Zu diesem Zeitpunkt fallen dem Menschen die Wespen dann auch deutlich unangenehmer auf.

Im späten Herbst geht das ganze Volk bis auf die befruchteten Königinnen zugrunde.

Befall

Die verschiedenen Wespenarten bauen unterschiedliche Nester, an denen sie unterschieden werden können. So baut die Sächsische Wespe hell und trocken „unter Dach“ hängende Nester, während die seltene Mittlere Wespe ihre Nester niedrig ins Gebüsch hängt und Deutsche Wespe, Gemeine Wespe und Rote Wespe (harmlos, selten und geschützt) dunkle Hohlräume (Erdgänge, Dachböden, Rollladenkästen…) zum Nestbau bevorzugen. Die geschützten Hornissen, die ebenfalls zu den Wespen gehören, legen ihre Nester ebenfalls an dunklen Orten wie Nistkästen oder Baumhöhlen an. Alte Nester werden im kommenden Jahr nicht wieder neu besiedelt. Es kann jedoch vorkommen, dass unmittelbar neben dem alten Nest ein neues Nest gebaut wird.

Schadwirkung

Die Stiche der Wespen sind schmerzhaft, allerdings für normale Menschen nicht so gefährlich, wie teilweise behauptet wird. Bei einer vorhandenen Allergie gegen Wespengift ist natürlich Vorsicht geboten und ein Arzt aufzusuchen.

Wespen verursachen zudem Beschädigungen durch Abschaben von Spanplatten und Holz. Ihre Ausscheidungen können daneben auch zu Flecken und Defekten an Gebäudeteilen führen.

Nutzen

Im Haushalt der Natur spielt die Wespe eine wichtige Rolle als Raubinsekt. Ein einziger Wespenstaat kann pro Tag 2kg Schädlinge vernichten.

Außerdem dient ihre Brut dem Wespenbussard als Nahrungsgrundlage.

Wespen in der Detailvorstellung:

Weitere Informationen:

Insekten

Spinnentiere

Marder

Maulwurf und Spitzmaus

Schadnager

Tauben

Waschbär

Schädlinge von A-Z

(Lateinische Namen)


A: Acanthoscelides obtectus, Acheta domesticus, Anthrenus spec., Apodemus flavicollis, Apodemus sylvaticus, Argas reflexus, Arvicola terrestis, Arvicolinae, Attagenus pellio
B: Balaustium murorum, Blattaria, Blatta orientalis, Blattella germanica, Blattodea, Bombus
C: Calliphora erythrocephala, Calliphora vicina, Camponotus ligniperda, Carpophilus hemipterus, Cimex lectularius, Coleoptera, Columba livia domestica, Columba palumbus, Crocidura russula, Cryptolestes ferrugineus, Cryptophagidae, Culex pipiens
D: Dermanyssus gallinae, Dermatophagoides facrinae, Dermatophagoides pteronyssinus, Dermestes lardarius, Drosophila spec.
E: Ectobius sylvestris, Eliomys quercinus, Ephestia elutella, Ephestia kuehniella
F: Fannia canicularis, Formicoidea
G: Gibbium psylloides, Glis glis, Gnathocerus cornutus
H: Harmonia axyridis, Hofmannophila pseudospretella
I: Ixodes ricinus
K: Kleidocerys resedae
L: Lasioderma serricorne, Lasius brunneus, Lasius emarginatus, Lasius fulginosus, Lasius niger, Lathridiidae, Lepisma saccharina, Linepithema humile, Lucilia sericata
M: Martes foina, Microtus agrestis, Microtus arvalis, Monomorium pharaonis, Musca domestica, Mus musculus, Muscardinidae, Muscardinus avellanarius, Myodes glareolus, Myoxus glis
N: Necrobia rufipes, Nemapogon granellus, Niptus hololeucus
O: Ondatra zibethica, Orizaephilus mercator, Oryzaephilus surinamensis
P: Paravespula germanica, Paravespula vulgaris, Periplaneta americana, Periplaneta australasiae, Plodia interpunctella, Pollenia rudis, Porcellio scaber, Procyon iotor, Psocoptera, Psychodidae, Ptinus fur, Ptinus tectus, Pyrrhocoris apterus
R: Rattus norvegicus, Rattus rattus, Rhaphigaster nebulosa, Rhipicephalus sanguineus, Rhizopertha dominica
S: Sarcophaga carnaria, Siphonaptera, Sitophilus granarius, Sitophilus oryzae, Stegobium paniceum, Streptopelia decaocto, Supella longipalpa
T: Talpa europaea, Tapinoma melanocephalum, Tenebrio molitor, Tetramorium caespitum, Thaumatomyia notata, Thaumetopoea processionea, Thermobia domestica, Tinea pellionella, Tineola bisselliella, Tribolium castaneum, Tribolium confusum, Tribolium destructor, Trogoderma angustum, Trogoderma granarium
V: Vespa crabro, Vespidae

Schädlinge von A-Z

(Trivialnamen, Volksnamen und umgangssprachliche Bezeichnungen)