Sie befinden sich hier: Startseite -> Schädlinge -> Schädlinge-Lexikon -> Insekten -> Ameisen -> Schwarzkopfameise

Schwarzkopfameise / Geisterameise –
Tapinoma melanocephalum

Kennzeichen und Allgemeines

Die Schwarzkopfameise wird auch als Geisterameise bezeichnet. Die Arbeiterinnen der Schwarzkopfameise weisen eine Körperlänge von 1,3 bis 1,5mm auf. Kopf, Thorax-Oberseite und der Schaft der Fühler sind dunkelbraun gefärbt. Der hintere Körperbereich (Gaster), die Beine und der restliche Fühlerbereich sind von hellgelber Färbung und sind teilweise durchscheinend. Schwarzkopfameisen haben keinen Stachel. Die Königinnen der Schwarzkopfameise sind hell- bis mittelbraun gefärbt und erreichen eine Länge von etwa 2,6mm.

Die Arbeiterinnen der Schwarzkopfameise halten in den Gebieten, wo die Ameisenart im Freiland vorkommt, Blattläuse und andere Pflanzensaftsauger zur Gewinnung von Honigtau und verteidigen diese auch gegen ihre Fressfeinde. Generell werden die Arbeiterinnen von Substanzen angelockt, die Zucker enthalten. Darüber hinaus nehmen die Ameisen auch tierische Nahrung zu sich.

Schwarzkopfameisen gehören zu den polygynen Ameisenvölkern, was bedeutet, dass eine Kolonie mehr als eine Königin enthält. So kann eine Schwarzkopfameisenkolonie aus mehreren tausend Arbeiterinnen und mehreren Königinnen bestehen. Zur Bildung einer neuen Kolonie verlassen in der Regel einige Königinnen sowie Arbeiterinnen mit Brut das Nest und suchen in der Umgebung nach einem geeigneten Standort um ein neues Nest anzulegen.

Die Schwarzkopfameise stellt keine besonderen Bedingungen an den Nistplatz und erweist sich auch sonst als sehr anpassungsfähig.

Ursprünglich stammt die Schwarzkopfameise aus tropischen Gefilden – vermutlich aus Afrika. Durch den Handel wurde die Schwarzkopfameise über den Tropen- und Subtropengürtel verbreitet. In einigen Ländern wie Brasilien oder Florida hat sich die Schwarzkopfameise an die Spitze der Ameisenarten „gekämpft“, die als Schädlinge in Gebäuden auftreten. Dort geht von ihr insbesondere in Krankenhäusern eine ernstzunehmende Gefahr aus, da die Tiere Krankheitserreger verschleppen. Hierzulande kann die Schwarzkopfameise nur in Gebäuden überdauern, die ihr ein gleichmäßig warmes Klima bieten. Dazu gehören beispielsweise Gewächshäuser.

Die Einschleppung von Schwarzkopfameisen kann unter anderem durch das Gepäck von Touristen oder aber auch durch die Einfuhr von Pflanzen erfolgen.

Fortpflanzung

Bei der Schwarzkopfameise wurden bislang keine Hochzeitsflüge beobachtet, weshalb davon auszugehen ist, dass die Begattung im Nest stattfindet. Damit sich die Brut erfolgreich entwickeln kann, sind Temperaturen von mehr als 25°C und eine hohe Luftfeuchtigkeit notwendig.

Befall

In Gebäuden können sich die Nester der Schwarzkopfameise quasi überall dort befinden, wo sich die Ameisen geschützt fühlen. Das können ebenso kleine Hohlräume wie Spalten sein. Da diese Ameisenart ein recht hohes Feuchtigkeitsbedürfnis hat, sind die Ameisen häufig im Bad oder in der Küche in der Nähe von Feuchtigkeitsquellen zu beobachten. Zudem finden sich auch in der Blumenerde von Topfpflanzen bisweilen Nester der Schwarzkopfameise. Auch zwischen Büchern sind schon Kolonien vorgefunden worden. Ebenfalls sehr wohl fühlen sich die wärmebedürftigen Tiere in der Nähe von Heizungsanlagen, so dass Ameisenkolonien auch in der Ummantelung von Heizungsrohren oder in den Wänden von Heizungsräumen zu finden sein können.

Wenn die Verstecke zu klein sind, erfolgt eine Teilung der Kolonie in Subkolonien. Untereinander bleiben die einzelnen Kolonien miteinander in Verbindung.

Schadwirkung

Die Schwarzkopfameisen gehören zu den Gesundheits- und Hygieneschädlingen. Wenn sich die Ameisen an den zuckerhaltigen Lebensmitteln des Menschen gütlich tun, kann dabei eine Kontamination mit Krankheitserregern, Bakterien oder Schimmelpilzen erfolgen. Nahrungsmittel, die mit den Schwarzkopfameisen in Kontakt gekommen sind, sollten deshalb nicht mehr verwendet werden.

Weitere Informationen:

Insekten

Spinnentiere

Marder

Maulwurf und Spitzmaus

Schadnager

Tauben

Waschbär

Schädlinge von A-Z

(Lateinische Namen)


A: Acanthoscelides obtectus, Acheta domesticus, Anthrenus spec., Apodemus flavicollis, Apodemus sylvaticus, Argas reflexus, Arvicola terrestis, Arvicolinae, Attagenus pellio
B: Balaustium murorum, Blattaria, Blatta orientalis, Blattella germanica, Blattodea, Bombus
C: Calliphora erythrocephala, Calliphora vicina, Camponotus ligniperda, Carpophilus hemipterus, Cimex lectularius, Coleoptera, Columba livia domestica, Columba palumbus, Crocidura russula, Cryptolestes ferrugineus, Cryptophagidae, Culex pipiens
D: Dermanyssus gallinae, Dermatophagoides facrinae, Dermatophagoides pteronyssinus, Dermestes lardarius, Drosophila spec.
E: Ectobius sylvestris, Eliomys quercinus, Ephestia elutella, Ephestia kuehniella
F: Fannia canicularis, Formicoidea
G: Gibbium psylloides, Glis glis, Gnathocerus cornutus
H: Harmonia axyridis, Hofmannophila pseudospretella
I: Ixodes ricinus
K: Kleidocerys resedae
L: Lasioderma serricorne, Lasius brunneus, Lasius emarginatus, Lasius fulginosus, Lasius niger, Lathridiidae, Lepisma saccharina, Linepithema humile, Lucilia sericata
M: Martes foina, Microtus agrestis, Microtus arvalis, Monomorium pharaonis, Musca domestica, Mus musculus, Muscardinidae, Muscardinus avellanarius, Myodes glareolus, Myoxus glis
N: Necrobia rufipes, Nemapogon granellus, Niptus hololeucus
O: Ondatra zibethica, Orizaephilus mercator, Oryzaephilus surinamensis
P: Paravespula germanica, Paravespula vulgaris, Periplaneta americana, Periplaneta australasiae, Plodia interpunctella, Pollenia rudis, Porcellio scaber, Procyon iotor, Psocoptera, Psychodidae, Ptinus fur, Ptinus tectus, Pyrrhocoris apterus
R: Rattus norvegicus, Rattus rattus, Rhaphigaster nebulosa, Rhipicephalus sanguineus, Rhizopertha dominica
S: Sarcophaga carnaria, Siphonaptera, Sitophilus granarius, Sitophilus oryzae, Stegobium paniceum, Streptopelia decaocto, Supella longipalpa
T: Talpa europaea, Tapinoma melanocephalum, Tenebrio molitor, Tetramorium caespitum, Thaumatomyia notata, Thaumetopoea processionea, Thermobia domestica, Tinea pellionella, Tineola bisselliella, Tribolium castaneum, Tribolium confusum, Tribolium destructor, Trogoderma angustum, Trogoderma granarium
V: Vespa crabro, Vespidae

Schädlinge von A-Z

(Trivialnamen, Volksnamen und umgangssprachliche Bezeichnungen)