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Australischer Diebkäfer – Ptinus tectus

Kennzeichen und Allgemeines

Vorrats- und Materialschädling: Australischer Diebkäfer im Schädlinge-LexikonDer Australische Diebkäfer ist matt hell- bis kastanienbraun gefärbt. Sein Körper ist mit einer goldbraunen bis grauweißen Behaarung versehen, wobei die einzelnen Härchen dicht anliegen. Die Flügeldecken des Australischen Diebkäfers sind kurz, von ovaler Form und jeweils mit 10 Längsstreifen, die sich aus Punktreihen zusammensetzen, versehen. Die einzelnen Punktreihen werden von einer Reihe aufrecht stehender Borstenhaare voneinander getrennt. An der Halsschildbasis befinden sich auf beiden Seiten Haarpolster und kleine stumpfe Höcker. Seine Körperlänge beträgt 2,5 bis 4mm.

Die Larven des Australischen Diebkäfers weisen eine weiße bis gelbliche Färbung auf. Ihre Kopfkapsel ist gelbbraun gefärbt. Sie sind mit feinen Härchen besetzt, die vom Körper abstehen. Ihre Körperlänge beträgt ca. 5mm. Die Larven sind bauchwärts zusammengekrümmt, was optisch an die Haltung des Engerlings (Maikäfer) erinnert.

Der Australische Diebkäfer gehört zu den flugunfähigen Käfern, weil seine Hinterflügel nur in mehr oder weniger stark reduzierter Form vorliegen. Die Käfer sind aber auf Nahrungssuche recht wanderfreudig. Sie sind außerdem nachtaktiv, lichtscheu und wenig kälteempfindlich.

In freier Natur siedelt sich der Australische Diebkäfer hierzulande in erster Linie in Vogelnestern (vor allem Nester von Tauben, Schwalben oder Sperlingen) an.

Wenn der Australische Diebkäfer sich bedroht oder gestört fühlt, stellt er sich tot.

Ursprünglich stammt der Australische Diebkäfer, wie sein Name nahelegt, aus dem südlichen Australien, Neuseeland und Tasmanien. Heutzutage ist der Käfer weltweit verbreitet, wobei er nur in gemäßigten Breiten vorkommt. In den Suptropen und Tropen ist der Australische Diebkäfer so gut wie gar nicht zu finden.

Fortpflanzung

Das Weibchen des Australischen Diebkäfers legt bis zu mehrere Hundert bis 1.000 Eier – einzeln oder in kleinen Eigruppen – direkt am Substrat ab. Die optimalen Entwicklungsbedingungen liegen bei Temperaturen im Bereich von 23°C bis 25°C und einer relativen Luftfeuchte von 70% bis 90%. Bis die Larven aus den Eiern schlüpfen, vergehen 14 bis 16 Tage. Die daran anschließende Larvenentwicklung nimmt mindestens sechs Wochen in Anspruch.

Eiablage und die vollständige Entwicklung vom Ei bis zum fertigen Käfer (Imago) können sich beim Australischen Diebkäfer im Temperaturbereich von 5°C bis 28°C abspielen.

Üblicherweise werden vom Australischen Diebkäfer hierzulande zwei Generationen pro Jahr ausgebildet. Innerhalb von beheizten Gebäuden kann er es jedoch auch auf drei Generationen in einem Jahr bringen.

Befall

Australische Diebkäfer gelangen beispielsweise über Vogelnester in Gebäude. Dort ernähren sie sich von Vorräten pflanzlichen und tierischen Ursprungs. Befallen werden unter anderem Tee, Malz, Gewürze, Trockenfrüchte, Hefe, Getreide, Getreideprodukte, Grieß, Tierfuttermittel, Kakaobohnen oder Schokoladenpulver. Die Larvenentwicklung kann in den genannten bzw. ähnlichen Lebensmitteln oder aber auch in anderen trockenen, organischen Materialien wie beispielsweise in Nagerkot, Federn oder Wollstoffen stattfinden.

Dickwandige Puppenkokons (häufig an der Innenseite von Verpackungen festsitzend) an Vorräten sowie durchlöcherte Verpackungen sind Indizien für einen Befall.

Schadwirkung

Der Australische Diebkäfer ist ein Vorratsschädling. Befallene bzw. vom Kot und den Spinnfäden der Larven verunreinigte Lebensmittel sollten nicht mehr verzehrt und umgehend entsorgt werden.

Als Materialschädling richtet der Australische Diebkäfer auch Schäden in botanischen oder zoologischen Sammlungen an und zerstört Leder- oder Textiloberflächen. Darüber hinaus richten die Larven bei der Verpuppung bzw. beim Anlegen ihrer Puppenwiegen weitere Schäden in festen Materialien in der Nähe des Substrats oder an Verpackungen an.

Insekten

Spinnentiere

Marder

Maulwurf und Spitzmaus

Schadnager

Tauben

Waschbär

Schädlinge von A-Z

(Lateinische Namen)


A: Acanthoscelides obtectus, Acheta domesticus, Anthrenus spec., Apodemus flavicollis, Apodemus sylvaticus, Argas reflexus, Arvicola terrestis, Arvicolinae, Attagenus pellio
B: Balaustium murorum, Blattaria, Blatta orientalis, Blattella germanica, Blattodea, Bombus
C: Calliphora erythrocephala, Calliphora vicina, Camponotus ligniperda, Carpophilus hemipterus, Cimex lectularius, Coleoptera, Columba livia domestica, Columba palumbus, Crocidura russula, Cryptolestes ferrugineus, Cryptophagidae, Culex pipiens
D: Dermanyssus gallinae, Dermatophagoides facrinae, Dermatophagoides pteronyssinus, Dermestes lardarius, Drosophila spec.
E: Ectobius sylvestris, Eliomys quercinus, Ephestia elutella, Ephestia kuehniella
F: Fannia canicularis, Formicoidea
G: Gibbium psylloides, Glis glis, Gnathocerus cornutus
H: Harmonia axyridis, Hofmannophila pseudospretella
I: Ixodes ricinus
K: Kleidocerys resedae
L: Lasioderma serricorne, Lasius brunneus, Lasius emarginatus, Lasius fulginosus, Lasius niger, Lathridiidae, Lepisma saccharina, Linepithema humile, Lucilia sericata
M: Martes foina, Microtus agrestis, Microtus arvalis, Monomorium pharaonis, Musca domestica, Mus musculus, Muscardinidae, Muscardinus avellanarius, Myodes glareolus, Myoxus glis
N: Necrobia rufipes, Nemapogon granellus, Niptus hololeucus
O: Ondatra zibethica, Orizaephilus mercator, Oryzaephilus surinamensis
P: Paravespula germanica, Paravespula vulgaris, Periplaneta americana, Periplaneta australasiae, Plodia interpunctella, Pollenia rudis, Porcellio scaber, Procyon iotor, Psocoptera, Psychodidae, Ptinus fur, Ptinus tectus, Pyrrhocoris apterus
R: Rattus norvegicus, Rattus rattus, Rhaphigaster nebulosa, Rhipicephalus sanguineus, Rhizopertha dominica
S: Sarcophaga carnaria, Siphonaptera, Sitophilus granarius, Sitophilus oryzae, Stegobium paniceum, Streptopelia decaocto, Supella longipalpa
T: Talpa europaea, Tapinoma melanocephalum, Tenebrio molitor, Tetramorium caespitum, Thaumatomyia notata, Thaumetopoea processionea, Thermobia domestica, Tinea pellionella, Tineola bisselliella, Tribolium castaneum, Tribolium confusum, Tribolium destructor, Trogoderma angustum, Trogoderma granarium
V: Vespa crabro, Vespidae

Schädlinge von A-Z

(Trivialnamen, Volksnamen und umgangssprachliche Bezeichnungen)