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Ofenfischchen – Thermobia domestica

Kennzeichen und Allgemeines

Das Ofenfischchen hat einen stromlinienförmigen, geschuppten, dorsoventral abgeplatteten Körper. Es ist mit einer Körperlänge von bis zu 13 mm in der Regel größer als die aus derselben Familie stammenden Silberfischchen. Auch die Fühler der Ofenfischchen sind länger als die der Silberfischchen und entsprechen in ihrer Länge in etwa der Körperlänge der Tierchen bzw. überragen den Körper noch deutlich. Ofenfischen sind zudem dunkler als Silberfischchen gefärbt mit hellen und dunklen Punkten. Ihre seitlichen Schwanzfäden stehen beinahe senkrecht zur Körperachse. Am Rand der Körpersegmente befinden sich längere Härchen, die in Gruppen angeordnet sind.

Junge Larven der Ofenfischchen sind heller gefärbt. Schuppen treten erst nach der dritten oder vierten Häutung in Erscheinung.

Ofenfischchen ernähren sich von stärke- und zuckerhaltigen Lebensmitteln (bspw. Mehl, Teigwaren, Gries, Hefe, Zucker, Reis). Daneben fressen sie auch von trockenen Fleischresten und kranken oder toten Artgenossen, um Proteine aufzunehmen. Darüber hinaus werden von Ofenfischchen auch Baumwollstoffe, Seide oder Naturwollteppiche befallen, befressen und so beschädigt. Die Tierchen sind zudem in der Lage mehrere Monate ohne Nahrung auszukommen.

Im Vergleich mit den Silberfischchen benötigen die Ofenfischchen höhere Umgebungstemperaturen (oberhalb von 30°C). Sie kommen jedoch mit einer etwas niedrigeren Luftfeuchtigkeit aus. Sie sind nachtaktiv und halten sich während des Tages verborgen in Spalten und Ritzen auf. Da sie sehr beweglich sind, ziehen sie sich bei Störungen rasch in ihre Verstecke zurück, wenn sie nachts „überrascht“ werden.

Ofenfischchen haben eine Lebenserwartung von einem Jahr bis zweieinhalb Jahre. Während dieser Zeit finden bis zu 60 Häutungen statt. Wenn Körperanhänge beschädigt oder verloren wurden, werden diese im Rahmen der Häutung erneuert.

Häufig werden Ofenfischchen mit Nahrungsmitteln oder Verpackungen eingeschleppt.

Fortpflanzung

Die Weibchen der Ofenfischchen legen ein bis drei Eigelege ab, die jeweils etwa 50 Eier umfassen. Als Ablageort bevorzugen sie Risse und Spalten. Wenn die Temperaturen über 30°C liegen und die Luftfeuchtigkeit hoch ist, schlüpfen die Larven nach 12 bis 13 Tagen. Bei günstigen Bedingungen mit hohen Temperaturen beträgt die Generationsdauer vom Ei bis zur Imago etwa zwei bis vier Monate. Bei niedrigen Temperaturen verlängert sich die Generationsdauer entsprechend.

Befall

Aufgrund des Wärmebedarfs halten sich Ofenfischchen – wie der Name bereits zum Ausdruck bringt – bevorzugt in der Nähe von Öfen und Heizungsanlagen auf.

Geradezu optimale Lebensbedingungen finden Ofenfischchen in Bäckereien, wo es nicht nur angenehm warm ist, sondern auch ausreichend Zucker- und Mehlprodukte als Nahrungsquellen zur Verfügung stehen. Daneben treten Ofenfischchen auch häufig in Wäschereien auf.

Die nachtaktive Lebensweise der Ofenfischchen führt meist dazu, dass ein geringer Befall übersehen wird.

Zurückgelassene Larvenhäute sowie Verklumpungen beispielsweise in Mehl, Haferflocken oder Müsli können ein Anzeichen für einen Befall mit Ofenfischchen sein. Befallene Produkte geben zudem einen dumpfen Geruch ab.

Schadwirkung

Durch Ofenfischchen werden Vorräte durch Schabe- und Lochfraß beschädigt. Außerdem werden Lebensmittel durch Larvenhäute und verlorene Hautschuppen verunreinigt.

Wie die Silberfischchen sind auch die Ofenfischchen ungiftig für den Menschen und es gibt keine Hinweise, dass Allergien durch die Tiere verursacht werden. Ein massenhaftes Auftreten kann jedoch Ekelgefühle auslösen. In erster Linie werden die Ofenfischchen deshalb als Lästlinge angesehen.

Weitere Informationen:

Insekten

Spinnentiere

Marder

Maulwurf und Spitzmaus

Schadnager

Tauben

Waschbär

Schädlinge von A-Z

(Lateinische Namen)


A: Acanthoscelides obtectus, Acheta domesticus, Anthrenus spec., Apodemus flavicollis, Apodemus sylvaticus, Argas reflexus, Arvicola terrestis, Arvicolinae, Attagenus pellio
B: Balaustium murorum, Blattaria, Blatta orientalis, Blattella germanica, Blattodea, Bombus
C: Calliphora erythrocephala, Calliphora vicina, Camponotus ligniperda, Carpophilus hemipterus, Cimex lectularius, Coleoptera, Columba livia domestica, Columba palumbus, Crocidura russula, Cryptolestes ferrugineus, Cryptophagidae, Culex pipiens
D: Dermanyssus gallinae, Dermatophagoides facrinae, Dermatophagoides pteronyssinus, Dermestes lardarius, Drosophila spec.
E: Ectobius sylvestris, Eliomys quercinus, Ephestia elutella, Ephestia kuehniella
F: Fannia canicularis, Formicoidea
G: Gibbium psylloides, Glis glis, Gnathocerus cornutus
H: Harmonia axyridis, Hofmannophila pseudospretella
I: Ixodes ricinus
K: Kleidocerys resedae
L: Lasioderma serricorne, Lasius brunneus, Lasius emarginatus, Lasius fulginosus, Lasius niger, Lathridiidae, Lepisma saccharina, Linepithema humile, Lucilia sericata
M: Martes foina, Microtus agrestis, Microtus arvalis, Monomorium pharaonis, Musca domestica, Mus musculus, Muscardinidae, Muscardinus avellanarius, Myodes glareolus, Myoxus glis
N: Necrobia rufipes, Nemapogon granellus, Niptus hololeucus
O: Ondatra zibethica, Orizaephilus mercator, Oryzaephilus surinamensis
P: Paravespula germanica, Paravespula vulgaris, Periplaneta americana, Periplaneta australasiae, Plodia interpunctella, Pollenia rudis, Porcellio scaber, Procyon iotor, Psocoptera, Psychodidae, Ptinus fur, Ptinus tectus, Pyrrhocoris apterus
R: Rattus norvegicus, Rattus rattus, Rhaphigaster nebulosa, Rhipicephalus sanguineus, Rhizopertha dominica
S: Sarcophaga carnaria, Siphonaptera, Sitophilus granarius, Sitophilus oryzae, Stegobium paniceum, Streptopelia decaocto, Supella longipalpa
T: Talpa europaea, Tapinoma melanocephalum, Tenebrio molitor, Tetramorium caespitum, Thaumatomyia notata, Thaumetopoea processionea, Thermobia domestica, Tinea pellionella, Tineola bisselliella, Tribolium castaneum, Tribolium confusum, Tribolium destructor, Trogoderma angustum, Trogoderma granarium
V: Vespa crabro, Vespidae

Schädlinge von A-Z

(Trivialnamen, Volksnamen und umgangssprachliche Bezeichnungen)