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Silberfischchen – Lepisma saccharina

Kennzeichen und Allgemeines

Silberfischchen - auch: ZuckergastSilberfischchen werden zwischen 7 und 13mm lang. Sie sind silbrig glänzend gefärbt, was auf ihr Schuppenkleid, das denen der Schmetterlinge ähnlich ist, zurückzuführen ist. Silberfischchen haben keine Flügel. Die Körperform verjüngt sich vom Kopf mit zwei langen Fühlern bis zum hinteren Ende, das mit drei etwa 3mm langen borstenförmigen Anhängen (Schwanzfäden) versehen ist.

Die kleinen Tierchen gehören entwicklungsgeschichtlich gesehen zu den ältesten Tiergruppen (Urinsekten). In der zoologischen Betrachtung werden die Silberfischchen zu den primitivsten Insekten gezählt, da sie in ihrer sehr langen Stammesgeschichte niemals Flügel entwickelt haben.

Urinsekt: SilberfischchenSie sind nachtaktiv und lieben Wärme.

Wegen ihrer Vorliebe für zuckerhaltige Nahrung werden die Silberfischchen im Volksmund auch als Zuckergast bezeichnet.

Silberfischchen können sehr lange ohne Nahrung auskommen. Erwachsene Tiere sollen schon bis zu 10 Monate ohne Nahrungsaufnahme überdauert haben, was die Bekämpfung erschwert, da vorschnell der Eindruck entstehen kann, dass der Befall erfolgreich beseitigt wurde.

Ursprünglich stammen die Silberfischchen aus Ostasien.

Fortpflanzung

Bei der Fortpflanzung der Silberfischchen läuft eine komplizierte Verhaltenskette ab, wobei das Männchen sein Samenpaket schließlich in einem Winkel ablegt. Dabei zieht das Männchen zusätzlich Fäden über den Boden und über das Samenpaket. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass diese Fäden dem Weibchen bei der Orientierung helfen und es darauf angewiesen ist, um das Samenpaket zu finden und aufzunehmen.

Die Weibchen der Silberfischchen legen ihre Eier mithilfe eines langen Legebohrers in Spalten und Ritzen ab. Durchschnittlich werden etwa 70 Eier abgelegt, wobei auch schon 140 bis 210 Eier gezählt wurden. Die Anzahl der Eier steht in Abhängigkeit zur Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Eier der Silberfischchen sind zunächst weiß, oval geformt und circa 1mm lang. Im Laufe der Reifung verfärben sie sich braun bis rötlich.

Für die optimale Entwicklung sind 25°C bis 30°C notwendig. Dann dauert es etwa 30 Tage bis die Larven schlüpfen. Bei 10°C bis 15°C liegt der Entwicklungszeitraum bei 130 Tagen.

Kälte verhindert eine Vermehrung.

Die Larven der Silberfischchen häuten sich etwa 10mal, bevor die Tiere erwachsen bzw. geschlechtsreif sind.

Die Lebenserwartung von Silberfischchen liegt bei circa zwei bis vier Jahren.

Befall

In die Wohnung oder in den Betrieb gelangen Silberfischchen meist durch passive Einschleppung in Packmaterialien oder ähnlichem.

Im Haus treten Silberfischchen überwiegend an feuchten und warmen Orten wie dem Badezimmer, dem WC oder der Küche auf. Daneben fühlen sie sich auch in Vorratsräumen oder Vorratsschränken wohl, wo sie sich von stärkehaltigen Lebensmitteln und Zuckerwaren ernähren.

Ansonsten stehen stärke- und zuckerhaltige Substanzen wie Mehl, Zucker, Samen, Kleber, Kleister, Bucheinbände, gestärkte Gardinen oder alte Fotos auf dem Speiseplan des Silberfischchens.

Daneben sind Silberfischchen für den Aufbau der eigenen Körpersubstanz auch auf tierisches Eiweiß angewiesen. Deshalb fressen sie ebenfalls sterbende oder tote Artgenossen oder andersartige Insekten.

Schadwirkung

Silberfischchen beschädigen Vorräte durch Schabefraß und Lochfraß. Außerdem verlieren sie Hautschuppen an ihren Fraßplätzen.

Sie gehören nicht zu den Krankheitsüberträgern. Und es gibt keine Erkenntnisse darüber, dass Silberfischchen Allergien verursachen.

Weitere Informationen:

Insekten

Spinnentiere

Marder

Maulwurf und Spitzmaus

Schadnager

Tauben

Waschbär

Schädlinge von A-Z

(Lateinische Namen)


A: Acanthoscelides obtectus, Acheta domesticus, Anthrenus spec., Apodemus flavicollis, Apodemus sylvaticus, Argas reflexus, Arvicola terrestis, Arvicolinae, Attagenus pellio
B: Balaustium murorum, Blattaria, Blatta orientalis, Blattella germanica, Blattodea, Bombus
C: Calliphora erythrocephala, Calliphora vicina, Camponotus ligniperda, Carpophilus hemipterus, Cimex lectularius, Coleoptera, Columba livia domestica, Columba palumbus, Crocidura russula, Cryptolestes ferrugineus, Cryptophagidae, Culex pipiens
D: Dermanyssus gallinae, Dermatophagoides facrinae, Dermatophagoides pteronyssinus, Dermestes lardarius, Drosophila spec.
E: Ectobius sylvestris, Eliomys quercinus, Ephestia elutella, Ephestia kuehniella
F: Fannia canicularis, Formicoidea
G: Gibbium psylloides, Glis glis, Gnathocerus cornutus
H: Harmonia axyridis, Hofmannophila pseudospretella
I: Ixodes ricinus
K: Kleidocerys resedae
L: Lasioderma serricorne, Lasius brunneus, Lasius emarginatus, Lasius fulginosus, Lasius niger, Lathridiidae, Lepisma saccharina, Linepithema humile, Lucilia sericata
M: Martes foina, Microtus agrestis, Microtus arvalis, Monomorium pharaonis, Musca domestica, Mus musculus, Muscardinidae, Muscardinus avellanarius, Myodes glareolus, Myoxus glis
N: Necrobia rufipes, Nemapogon granellus, Niptus hololeucus
O: Ondatra zibethica, Orizaephilus mercator, Oryzaephilus surinamensis
P: Paravespula germanica, Paravespula vulgaris, Periplaneta americana, Periplaneta australasiae, Plodia interpunctella, Pollenia rudis, Porcellio scaber, Procyon iotor, Psocoptera, Psychodidae, Ptinus fur, Ptinus tectus, Pyrrhocoris apterus
R: Rattus norvegicus, Rattus rattus, Rhaphigaster nebulosa, Rhipicephalus sanguineus, Rhizopertha dominica
S: Sarcophaga carnaria, Siphonaptera, Sitophilus granarius, Sitophilus oryzae, Stegobium paniceum, Streptopelia decaocto, Supella longipalpa
T: Talpa europaea, Tapinoma melanocephalum, Tenebrio molitor, Tetramorium caespitum, Thaumatomyia notata, Thaumetopoea processionea, Thermobia domestica, Tinea pellionella, Tineola bisselliella, Tribolium castaneum, Tribolium confusum, Tribolium destructor, Trogoderma angustum, Trogoderma granarium
V: Vespa crabro, Vespidae

Schädlinge von A-Z

(Trivialnamen, Volksnamen und umgangssprachliche Bezeichnungen)