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Rotbrauner Leistenkopfplattkäfer – Cryptolestes ferrugineus

Kennzeichen und Allgemeines

Rotbrauner LeistenkopfplattkäferDer Rotbraune Leistenkopfplattkäfer ist – wie der Name bereits zum Ausdruck bringt – rotbraun gefärbt. Er hat einen langgestreckten Körper und erreicht eine Größe von 1,6 bis 2,2mm. Der Kopf der männlichen Käfer ist breiter und hat etwas längere Fühler als der des Weibchens.

Die Larven des Rotbraunen Leistenkäfers sind gelblich-weiß gefärbt. Sie erreichen eine Länge von bis zu 4mm. Der Kopf und das Ende des Hinterleibs sind bräunlich gefärbt. Am Endsegment sind zwei hakenförmige Fortsätze vorhanden.

Sowohl die Käfer selbst als auch alle Entwicklungsstadien tolerieren Kälte sehr gut und können auch Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes längere Zeit lang überstehen.

Ab einer Temperatur von 25°C ist der Rotbraune Leistenkopfplattkäfer flugfähig.

Verbreitet ist der Rotbraune Leistenkopfplattkäfer weltweit. Er ist ein charakteristischer Begleiter von Gebieten mit feuchtem Klima und kurz andauernden Sommern und deshalb bei uns der häufigste Käfer aus der Familie der Halsplattkäfer (Laemophloeidae).

Fortpflanzung

Das Weibchen des Rotbraunen Leistenkopfplattkäfers legt 200 bis 500 Eier lose im Substrat (beispielsweise Getreidekörner) ab. Dort bleiben die etwa 0,6mm großen, lang gestreckten, ovalen Eier haften, weil sie anfangs über eine klebrige Oberfläche verfügen. Wenn die Temperatur bei 30°C liegt, schlüpfen die Larven schon binnen drei bis fünf Tagen. Bei 32°C und einem Wassergehalt von 15% im Getreide vollzieht sich die Entwicklung vom Ei zum fertigen Leistenkopfplattkäfer binnen vier Wochen. Wenn ein sehr starker Befall vorliegt und die Temperaturen bei über 35°C liegen, kann sich die Generationsdauer vom Ei bis zum fertigen adulten Käfer auf lediglich drei Wochen reduzieren. Die Verpuppung findet in einem Kokon statt, der bei Getreidekörnern in der Regel in der Nähe des Keimlings angelegt wird.

Wenn das Getreide weniger Feuchtigkeit als 12% aufweist bzw. die relative Luftfeuchtigkeit unter 40% liegt, kann keine Entwicklung stattfinden. Die Entwicklung der Larven läuft bei Temperaturen zwischen 20°C und 42,5°C ab.

Befall

Larven und ausgewachsene Exemplare des Rotbraunen Leistenkopfplattkäfers leben an Getreide, Getreideprodukten (z. B. Mehl), ölhaltigen Samen (z. B. Sonnenblumenkerne), Trockenfrüchten, Maniokwurzeln sowie Gewürzen (z. B. Paprika oder Chili). Dabei kommt es nicht dazu, dass Larven oder Käfer unbeschädigte Körner angreifen bzw. beschädigen. Die Larven des Rotbraunen Leistenkopfplattkäfers sind jedoch in der Lage, aufgrund ihrer sehr schlanken Gestalt und geringen Größe, auch über kleinste Öffnungen in die Körner einzudringen. Im Fall von Getreidekörnern befallen die Larven dabei in erster Linie den sehr proteinhaltigen Keimling.

Der Rotbraune Leistenkopfplattkäfer hält sich in Getreideschüttungen auf, wobei er Bereiche mit erhöhter Temperatur und Feuchtigkeit bevorzugt. An der Oberfläche ist er kaum zu sehen, weshalb ein Befall mit diesem Käfer schnell übersehen werden kann. Bei einem sehr starken Befall kommt es im Getreide zur Bildung von Wärmenestern, die als „Hot Spots“ bezeichnet werden, und sich durch eine stark erhöhte Temperatur und Feuchtigkeit auszeichnen. In den Hot Spots backen die Getreidekörner zu festen Schollen zusammen, die im Durchmesser mehrere Meter groß sein können.

Schadwirkung

In Mühlenbetrieben kann es bei einem massenhaften Befall mit dem Rotbraunen Leistenkopfplattkäfer und mit dem einhergehenden Verklumpen der Getreideschüttungen zu Problemen im Bereich der Fördertechnik – insbesondere mit Förderschnecken – kommen.

Insekten

Spinnentiere

Marder

Maulwurf und Spitzmaus

Schadnager

Tauben

Waschbär

Schädlinge von A-Z

(Lateinische Namen)


A: Acanthoscelides obtectus, Acheta domesticus, Anthrenus spec., Apodemus flavicollis, Apodemus sylvaticus, Argas reflexus, Arvicola terrestis, Arvicolinae, Attagenus pellio
B: Balaustium murorum, Blattaria, Blatta orientalis, Blattella germanica, Blattodea, Bombus
C: Calliphora erythrocephala, Calliphora vicina, Camponotus ligniperda, Carpophilus hemipterus, Cimex lectularius, Coleoptera, Columba livia domestica, Columba palumbus, Crocidura russula, Cryptolestes ferrugineus, Cryptophagidae, Culex pipiens
D: Dermanyssus gallinae, Dermatophagoides facrinae, Dermatophagoides pteronyssinus, Dermestes lardarius, Drosophila spec.
E: Ectobius sylvestris, Eliomys quercinus, Ephestia elutella, Ephestia kuehniella
F: Fannia canicularis, Formicoidea
G: Gibbium psylloides, Glis glis, Gnathocerus cornutus
H: Harmonia axyridis, Hofmannophila pseudospretella
I: Ixodes ricinus
K: Kleidocerys resedae
L: Lasioderma serricorne, Lasius brunneus, Lasius emarginatus, Lasius fulginosus, Lasius niger, Lathridiidae, Lepisma saccharina, Linepithema humile, Lucilia sericata
M: Martes foina, Microtus agrestis, Microtus arvalis, Monomorium pharaonis, Musca domestica, Mus musculus, Muscardinidae, Muscardinus avellanarius, Myodes glareolus, Myoxus glis
N: Necrobia rufipes, Nemapogon granellus, Niptus hololeucus
O: Ondatra zibethica, Orizaephilus mercator, Oryzaephilus surinamensis
P: Paravespula germanica, Paravespula vulgaris, Periplaneta americana, Periplaneta australasiae, Plodia interpunctella, Pollenia rudis, Porcellio scaber, Procyon iotor, Psocoptera, Psychodidae, Ptinus fur, Ptinus tectus, Pyrrhocoris apterus
R: Rattus norvegicus, Rattus rattus, Rhaphigaster nebulosa, Rhipicephalus sanguineus, Rhizopertha dominica
S: Sarcophaga carnaria, Siphonaptera, Sitophilus granarius, Sitophilus oryzae, Stegobium paniceum, Streptopelia decaocto, Supella longipalpa
T: Talpa europaea, Tapinoma melanocephalum, Tenebrio molitor, Tetramorium caespitum, Thaumatomyia notata, Thaumetopoea processionea, Thermobia domestica, Tinea pellionella, Tineola bisselliella, Tribolium castaneum, Tribolium confusum, Tribolium destructor, Trogoderma angustum, Trogoderma granarium
V: Vespa crabro, Vespidae

Schädlinge von A-Z

(Trivialnamen, Volksnamen und umgangssprachliche Bezeichnungen)