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Bisamratte / Bisam – Ondatra zibethica

Kennzeichen und Allgemeines

Die Bisamratte – oft auch nur als Bisam bezeichnet – hat in etwa die Größe eines Wildkaninchens. Das Fell der Bisamratte ist dicht und bräunlich gefärbt, wobei es von langen Grannenhaaren überragt wird. Sie hat einen plumpen Körper. Die Kopf-Rumpflänge der Bisamratte liegt bei 30 bis 40cm. Ihr langer Schwanz misst 19 bis 27cm, ist seitlich zusammengedrückt und schuppig. Die Bisamratte erreicht ein Gewicht von bis zu 1,8kg. Sehr große Exemplare können auch über 2kg wiegen.

Bisamratten ernähren sich hauptsächlich von Wasserpflanzen. Daneben werden Muscheln, Kräuter, Wurzeln, Feldfrüchte und selten Fische gefressen.

Gewässer mit Ufervegetation sind der Lebensraum der Bisamratte. Sie ist sowohl am Tag vornehmlich in der Dämmerung wie in der Nacht aktiv. Ihre Wohn- und Vorratshöhlen legt die Bisamratte in Uferböschungen, Dämmen und Deichen an. Die Zugänge dazu befinden sich unter dem Wasserspiegel. Bei Bisamratten, die sich in Sumpfgebieten angesiedelt haben, sind teilweise auch Binsennester über dem Wasser zu beobachten.

Bisamratten sind ausgezeichnete Schwimmer, die lange tauchen können. Sie geben pfeifende Laute von sich.

Ursprünglich ist die Bisamratte in Nordamerika beheimatet. 1905 kam sie durch Aussetzungen über Böhmen nach Europa und konnte sich auch in Deutschland etablieren. Spätere Ausrottungsversuche sind fehlgeschlagen.

Fortpflanzung

Die Brunstzeit der Bisamratte ist von April bis September. Nach einer Tragzeit von 28 bis 30 Tagen werden fünf bis neun Junge (maximal 14) geboren. Während der Zeit von Mai bis Oktober können drei bis vier Würfe erfolgen. Die jungen Bisamratten haben ihre Augen 11 Tage lang geschlossen. Sie werden vom Muttertier 18 Tage lang gesäugt und erreichen mit 28 Tagen die Selbstständigkeit. Die Geschlechtsreife setzt bei Bisamratten mit drei bis fünf Monaten ein.

Befall

Wenn Bisamratten sich an einem Gewässer niedergelassen haben, ist dieses unter anderem an abgebissenen Pflanzenteilen, die im Wasser schwimmen, erkennbar.

Schadwirkung

Schäden entstehen unter anderem durch den Höhlenbau der Bisamratte. Sie unterwühlt Dämme. Außerdem zerbeißt sie Fischernetze.

Daneben gilt die Bisamratte als Krankheitsüberträger und ist damit auch als Gesundheitsschädling anzusehen. In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass eine bedrängte Bisamratte oder ein Weibchen, das seine Jungen verteidigt, durchaus den Menschen angreifen und dabei auch erheblich verletzen kann.

Weitere Informationen:

Insekten

Spinnentiere

Marder

Maulwurf und Spitzmaus

Schadnager

Tauben

Waschbär

Schädlinge von A-Z

(Lateinische Namen)


A: Acanthoscelides obtectus, Acheta domesticus, Anthrenus spec., Apodemus flavicollis, Apodemus sylvaticus, Argas reflexus, Arvicola terrestis, Arvicolinae, Attagenus pellio
B: Balaustium murorum, Blattaria, Blatta orientalis, Blattella germanica, Blattodea, Bombus
C: Calliphora erythrocephala, Calliphora vicina, Camponotus ligniperda, Carpophilus hemipterus, Cimex lectularius, Coleoptera, Columba livia domestica, Columba palumbus, Crocidura russula, Cryptolestes ferrugineus, Cryptophagidae, Culex pipiens
D: Dermanyssus gallinae, Dermatophagoides facrinae, Dermatophagoides pteronyssinus, Dermestes lardarius, Drosophila spec.
E: Ectobius sylvestris, Eliomys quercinus, Ephestia elutella, Ephestia kuehniella
F: Fannia canicularis, Formicoidea
G: Gibbium psylloides, Glis glis, Gnathocerus cornutus
H: Harmonia axyridis, Hofmannophila pseudospretella
I: Ixodes ricinus
K: Kleidocerys resedae
L: Lasioderma serricorne, Lasius brunneus, Lasius emarginatus, Lasius fulginosus, Lasius niger, Lathridiidae, Lepisma saccharina, Linepithema humile, Lucilia sericata
M: Martes foina, Microtus agrestis, Microtus arvalis, Monomorium pharaonis, Musca domestica, Mus musculus, Muscardinidae, Muscardinus avellanarius, Myodes glareolus, Myoxus glis
N: Necrobia rufipes, Nemapogon granellus, Niptus hololeucus
O: Ondatra zibethica, Orizaephilus mercator, Oryzaephilus surinamensis
P: Paravespula germanica, Paravespula vulgaris, Periplaneta americana, Periplaneta australasiae, Plodia interpunctella, Pollenia rudis, Porcellio scaber, Procyon iotor, Psocoptera, Psychodidae, Ptinus fur, Ptinus tectus, Pyrrhocoris apterus
R: Rattus norvegicus, Rattus rattus, Rhaphigaster nebulosa, Rhipicephalus sanguineus, Rhizopertha dominica
S: Sarcophaga carnaria, Siphonaptera, Sitophilus granarius, Sitophilus oryzae, Stegobium paniceum, Streptopelia decaocto, Supella longipalpa
T: Talpa europaea, Tapinoma melanocephalum, Tenebrio molitor, Tetramorium caespitum, Thaumatomyia notata, Thaumetopoea processionea, Thermobia domestica, Tinea pellionella, Tineola bisselliella, Tribolium castaneum, Tribolium confusum, Tribolium destructor, Trogoderma angustum, Trogoderma granarium
V: Vespa crabro, Vespidae

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(Trivialnamen, Volksnamen und umgangssprachliche Bezeichnungen)