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Hausmaus – Mus musculus

Kennzeichen und Allgemeines

Hausmaus - SchadnagerDie Hausmaus ist der kleinste Schadnager im Haus. Der Körper der Hausmaus ist etwa 6 bis 9cm lang. In der Regel ist ihr grauer, nur wenig behaarter Schwanz mit einer Länge von circa 7 bis 10cm etwas länger als der Körper. Wie bei der Ratte besitzt auch der Schwanz der Hausmaus eine deutlich erkennbare Gliederung in 150 bis 205 Ringe. Die Hausmaus bringt etwa 12 bis 30g auf die Waage.

Farblich gibt es Variationen der Hausmaus die von einer hellgrauen über eine dunkle rauchgraue bis hin zu einer hellbraunen Oberseite reichen, wobei sich das Fell am Bauch meist absetzt. Es ist oft weißlich bis hellbraun gefärbt. Die Hausmaus hat relativ lange bzw. große Ohren und große Augen.

In Deutschland sind drei Unterarten der Hausmaus anzutreffen: Es gibt die Nördliche Hausmaus (Mus musculus musculus), die Westliche Hausmaus (Mus musculus domesticus) und die Mus musculus helgolandicus, die Hausmaus, welche nur auf der Insel Helgoland verbreitet ist. Diese drei Unterarten können lediglich anhand ihrer Schwanzlänge und der Färbung ihres Fells unterschieden werden.Hausmaus: ein weit verbreiteter Schädling

Die Hausmaus hat einen gut ausgebildeten Tast-, Hör- und Geruchssinn. Nachteile hat sie wie die Wanderratte beim Sehen, da auch sie farbenblind und kurzsichtig ist. Sie ist außerdem ein ausgezeichneter Kletterer.

Für den Geruch der Hausmaus gibt es einen eigenen Begriff: Man spricht davon, dass es „mäuselt“.

Hausmäuse gehören zu den so genannten Kommosalen, was bedeutet, dass sie auf die Nähe des Menschen angewiesen sind, was damit zusammenhängt, dass die Hausmaus genauso wie die Hausratte äußerst empfindlich gegenüber Nässe und Kälte ist.

Sie sind nachtaktiv und verbringen ihre Tage meist in dunklen, unzugänglichen Ecken.

Wie viele andere Tiere waren auch die Hausmäuse nicht ursprünglich bei uns zu Hause. Sie wurde durch den weltweiten Handel über Warenlieferungen bei uns eingeschleppt und kommt eigentlich aus den Steppen- und Halbwüstenregionen Nordafrikas und Zentralasiens.

Fortpflanzung

Hausmäuse leben in Familienverbänden und vermehren sich das ganze Jahr über. In einer Familie kommen auf eine männliche Hausmaus (Bock) gleich mehrere Weibchen. Weitere männliche Tiere werden in der Familie nicht geduldet. Auch junge Hausmaus-Böcke werden mit der Geschlechtsreife aus dem Revier vertrieben.

Die Hausmaus ist mit einem Lebensalter von etwa einem Monat geschlechtsreif. Das Hausmaus-Weibchen bringt in Abständen von drei bis vier Wochen (Tragezeit 19 Tage) Würfe mit bis zu zwölf (meist vier bis acht) nackten Jungmäusen zur Welt. Die jungen Mäuse sind kaum länger als 2,5 bis 3cm und wiegen nur circa 1g. Direkt nach der Geburt frisst die Mutter die Reste der Eihaut und beißt dann die Nabelschnur unmittelbar am Körper der Neugeborenen durch. Bei diesem Vorgang schreien die lebenden Jungmäuse erbärmlich. Bei totgeborenen Mäusen bleibt es jedoch ruhig, was dazu führt, dass die Mutter sie auffrisst.

Die Saugphase dauert etwa 21 Tage bei den Hausmäusen. Sollte die Mutter vorher sterben, sind die Jungtiere in der Regel allerdings mit einem Lebensalter von 13 bis 17 Tagen schon in der Lage, sich selbstständig auf die Nahrungssuche zu begeben.

Allein ein Paar kann es also theoretisch auf mehrere tausend Nachkommen pro Jahr bringen. Im Familienverband werden häufig Nestgemeinschaften gebildet, wo sich mehrere Weibchen gemeinsam um die Jungen kümmern. So kommen auch die Jungen durch, deren Mutter während der Nahrungssuche getötet wird.

Befall

Hausmäuse leben in Gebäuden jeglicher Art und im Freien auf Feldern. Im Winter weichen die Populationen der Felder auf Gebäude wie Scheunen, Wohnhäuser, Dachböden oder Heizungsschächte aus.

Als Allesfresser hat die Hausmaus einen umfangreichen Speiseplan, der Getreideprodukte, Gebäck, Obst, Nüsse, Schokolade, Käse, geräucherte Fleischprodukte und Insekten umfasst. Sie bevorzugen hochwertige Nahrung, geben sich aber in schlechteren Zeiten auch mit Abfällen zufrieden. Im Gegensatz zur Wanderratte zeigt die Hausmaus keine Scheu gegenüber neuen Nahrungsmitteln.

Hausmäuse sind nicht auf eine Wasserquelle in ihrem Aktionsradius angewiesen, da sie nicht trinken, sondern ihren Flüssigkeitsbedarf aus der Nahrung decken.

Die Hausmaus bleibt meist ihr Leben lang dort, wo sie sich einmal niedergelassen und eingenistet hat. Ihre Lebenserwartung liegt zwischen 3 und 19 Monaten.

Schadwirkung

Mäuse nagen Vorräte, Lebens- und Futtermittel jeglicher Art an und machen auch vor Holz, Leder, Papier und Textilien nicht halt. Ihr Kot, Urin und ihre Haare verunreinigen Lebensmittel. Sie sind außerdem Krankheitsüberträger (Leptospirose (Weil`sche Krankheit), Virusinfektionen, Salmonelleninfektionen). Darüber hinaus werden durch die Hausmaus auch andere Schädlinge (Flöhe, Milben) übertragen.

Eine einzige Hausmaus setzt pro Tag allein etwa 50 bis 60 schwarze Kotballen (3 bis 5mm lang, 2mm dick, an den Enden zugespitzt) ab, womit sie alle belaufenen Flächen und Gegenstände verunreinigt. Hinzukommt noch der Urin, den die Tiere wahllos in ihrem Revier absetzen.

Mit einem Mäusebefall geht eine nicht unerhebliche Geruchsbelästigung hervor.

Weitere Informationen:

Insekten

Spinnentiere

Marder

Maulwurf und Spitzmaus

Schadnager

Tauben

Waschbär

Schädlinge von A-Z

(Lateinische Namen)


A: Acanthoscelides obtectus, Acheta domesticus, Anthrenus spec., Apodemus flavicollis, Apodemus sylvaticus, Argas reflexus, Arvicola terrestis, Arvicolinae, Attagenus pellio
B: Balaustium murorum, Blattaria, Blatta orientalis, Blattella germanica, Blattodea, Bombus
C: Calliphora erythrocephala, Calliphora vicina, Camponotus ligniperda, Carpophilus hemipterus, Cimex lectularius, Coleoptera, Columba livia domestica, Columba palumbus, Crocidura russula, Cryptolestes ferrugineus, Cryptophagidae, Culex pipiens
D: Dermanyssus gallinae, Dermatophagoides facrinae, Dermatophagoides pteronyssinus, Dermestes lardarius, Drosophila spec.
E: Ectobius sylvestris, Eliomys quercinus, Ephestia elutella, Ephestia kuehniella
F: Fannia canicularis, Formicoidea
G: Gibbium psylloides, Glis glis, Gnathocerus cornutus
H: Harmonia axyridis, Hofmannophila pseudospretella
I: Ixodes ricinus
K: Kleidocerys resedae
L: Lasioderma serricorne, Lasius brunneus, Lasius emarginatus, Lasius fulginosus, Lasius niger, Lathridiidae, Lepisma saccharina, Linepithema humile, Lucilia sericata
M: Martes foina, Microtus agrestis, Microtus arvalis, Monomorium pharaonis, Musca domestica, Mus musculus, Muscardinidae, Muscardinus avellanarius, Myodes glareolus, Myoxus glis
N: Necrobia rufipes, Nemapogon granellus, Niptus hololeucus
O: Ondatra zibethica, Orizaephilus mercator, Oryzaephilus surinamensis
P: Paravespula germanica, Paravespula vulgaris, Periplaneta americana, Periplaneta australasiae, Plodia interpunctella, Pollenia rudis, Porcellio scaber, Procyon iotor, Psocoptera, Psychodidae, Ptinus fur, Ptinus tectus, Pyrrhocoris apterus
R: Rattus norvegicus, Rattus rattus, Rhaphigaster nebulosa, Rhipicephalus sanguineus, Rhizopertha dominica
S: Sarcophaga carnaria, Siphonaptera, Sitophilus granarius, Sitophilus oryzae, Stegobium paniceum, Streptopelia decaocto, Supella longipalpa
T: Talpa europaea, Tapinoma melanocephalum, Tenebrio molitor, Tetramorium caespitum, Thaumatomyia notata, Thaumetopoea processionea, Thermobia domestica, Tinea pellionella, Tineola bisselliella, Tribolium castaneum, Tribolium confusum, Tribolium destructor, Trogoderma angustum, Trogoderma granarium
V: Vespa crabro, Vespidae

Schädlinge von A-Z

(Trivialnamen, Volksnamen und umgangssprachliche Bezeichnungen)